Welche Vorteile bietet das Abitur?

Welche Vorteile bietet das Abitur?

Das Abitur der gymnasialen Oberstufe ist in Deutschland immer noch der Schulabschluss mit dem meisten Prestige, eröffnet es doch die Möglichkeit für ein Studium an einer Hochschule.

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In der gymnasialen Oberstufe kann der höchstmögliche Schulabschluss in Deutschland erreicht werden: Die allgemeine Hochschulreife bzw. das Abitur. Sie schließt sich für Schüler, die bereits ein Gymnasium besucht haben, direkt an die 10. Klasse an. Aber auch Realschüler haben die Möglichkeit mit Erreichen der Mittleren Reife auf ein [intlink id=“1765″ type=“post“]Gymnasium[/intlink] in die Oberstufe zu wechseln. Weiterhin können auch Schüler auf [intlink id=“1953″ type=“post“]Gesamtschulen[/intlink] nach Beendigung der 10. Klasse in die gymnasiale Oberstufe wechseln und das Abitur zu absolvieren.

Im Jahr 2007 waren 53,3 Prozent der Abiturienten weiblich. Insgesamt erwarben 432.500 Schüler die Hochschul- bzw. Fachhochschulreife. Dies sind 2,4 Prozent mehr Schüler als noch 2006.

So lange dauert die Gymnasiale Oberstufe

Bisher dauerte der Besuch einer gymnasialen Oberstufe in den meisten Bundesländern 3 Jahre. Diese 3 Jahre umfassten ein Orientierungsjahr sowie 2 Qualifikationsjahre, in denen Prüfungen abgelegt und Leistungen erbracht werden mussten, die in die Abschlussnote des Abiturs mit einflossen. Dieses System kam vor allem den Realschülern entgegen, die sich so erst an die neue Schulform gewöhnen konnten. Gymnasiasten bekamen während der 11. Klasse zum Beispiel die Chance, einen längeren Auslandsaufenthalt einzuschieben. Die Politik hat sich jetzt jedoch vielerorts darauf geeinigt „verantwortungsvoller mit der Bildungszeit der Schüler umzugehen“, so dass zurzeit das Abitur nach 12 Jahren Unterricht eingeführt und die Zeit in der gymnasialen Oberstufe auf 2 Jahre verkürzt wird. Manche Bundesländer wie z.B. Brandenburg haben die Umstellung bereits vollzogen – in Ländern wie Sachsen oder Thüringen gab es das Abitur nach 12 Jahren eigentlich schon immer.

Aufbau der Gymnasiale Oberstufe

Im Unterschied zum Unterricht in der [intlink id=“1460″ type=“post“]Sekundarstufe I[/intlink] wird in der [intlink id=“1469″ type=“post“]Sekundarstufe II[/intlink] in der gymnasialen Oberstufe das Klassensystem durch das Kurssystem ersetzt. Das bedeutet, dass die Schüler nicht mehr gemeinsam im festen Klassenverband unterrichtet werden, sondern sich je nach Fachwahl in unterschiedlichen Kursen zusammenfinden.

Außerdem haben die Schüler in der gymnasialen Oberstufe die Möglichkeit, Einfluss auf ihren Stundenplan zu nehmen. Zwar müssen bestimmte Fächer wie Deutsch, Englisch und Mathematik auf den Plänen vorkommen, bei den Naturwissenschaften oder auch den Gesellschaftswissenschaften dürfen die Oberstufen-Schüler aber zum Beispiel ein oder sogar mehrere Fächer abwählen. Dazu müssen die Schüler Schwerpunkte bei ihren Fächern setzen. In den meisten Bundesländern werden zwei sogenannte Leistungskurse gewählt, die wöchentlich intensiver unterrichtet werden als die übrigen Fächer. Diese beiden Fächer werden in jedem Fall im Abitur geprüft. Außerdem müssen zwei weitere Fächer festgelegt werden, in denen noch eine zusätzliche schriftliche und eine mündliche Abiturprüfung durchgeführt wird. Die genauen Vorgaben darüber, welche Fächer wie kombiniert werden können, variieren dabei sehr stark von Bundesland zu Bundesland. Die meisten haben allerdings in den letzten Jahren ihre Regeln dahingehend verändert, dass die Fächer Mathematik, Deutsch und Englisch bis zum Abschluss der Klasse 13 beibehalten werden müssen.

Um die Schüler auf die Abiturprüfung vorzubereiten, werden in Klasse 13 oft Probeklausuren geschrieben.

Die Abiturprüfung

Um für das Abitur zugelassen zu werden, müssen die Schüler in der Qualifikationsphase der Klassen 12 und 13 entsprechend mindestens 180 Punkte gesammelt haben. Auch eine korrekte Fächerkombination ist Voraussetzung für die Abiturprüfung.
Die gymnasiale Oberstufe wird mit der Abiturprüfung abgeschlossen. Bis auf das Bundesland Rheinland-Pfalz wird diese Prüfung jetzt oder in naher Zukunft zentral durchgeführt werden. Das bedeutet, dass die Prüfung nicht mehr vom Kurslehrer, sondern zentral vom Kultusministerium gestellt wird. Der Kurslehrer darf nur noch aus einer festen Anzahl von Optionen eine bestimmte Menge an Themen auswählen, aus der die Oberstufen-Schüler wiederum in der Prüfungssituation ihre Wahl treffen können. Die schriftlichen Klausuren werden sowohl vom Kurslehrer als auch von einem zweiten Gutachter geprüft und benotet.

In den Leistungskursen werden die Schüler schriftlich ca. vier bis sechs Stunden und in einem weiteren Grundkurs ca. vier Stunden geprüft. In einem vierten Fach folgt eine mündliche Prüfung von ca. 20 bis 30 Minuten.
In der Regel hat man nach dem Abitur noch einmal Gelegenheit dazu, die Klausuren einzusehen. Anschließend werden diese archiviert. 10 Jahre nach dem Abitur hat man die Möglichkeit, die Abiturklausuren in der Schule abzuholen und darf diese schließlich auch behalten.

Die Abiturnote

Die Abschlussnote des Abiturs setzt sich aus den Noten zusammen, die die Schüler während der Qualifikationsphase der gymnasialen Oberstufe in den einzelnen Kursen bekommen haben,  und den Noten aus den Abiturprüfungen zusammen. Um die Abiturprüfungen zu bestehen, muss mindestens ein Notendurchschnitt von 4,0 erzielt werden. Unter Umständen kommen in einzelnen Fächern auch mündliche Nachprüfungen in Betracht. Die Gewichtung der einzelnen Noten hängt insbesondere davon ab, ob der Kurs ein Leistungskurs und damit Schwerpunkt war oder nicht.

Die Abiturnote ist später das entscheidende Kriterium für die Zulassung in zulassungsbeschränkten Studiengängen an der [intlink id=“1670″ type=“post“]Hochschule[/intlink].

Autor/in: Miriam Bax
Veröffentlicht am 17. Januar 2011

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